Station 6 - Berghaufen

Berghaufen um 1948

Berghaufen um 1948 mit der südlichen Kippkegelreihe
(Bild: Stadtarchiv Penzberg)

Unsere oberbayerischen Kohlenflöze enthalten einen großen Anteil an unbrauch-barem Nebengestein. Der Abfall, die Berge wie der Bergmann sie nennt, betrug zeitweilig bis zu 45% der täglichen Rohförderung.
Vom Beginn des Kohlebergbaues an wurde das unbrauchbare Gestein in Schachtnähe abgekippt. Erst wurden die Berge-Hunte von Hand zur Abkippstelle geschoben, später von Pferden und dann ab 1894 von den beiden Schmalspur-Dampflokomotiven gezogen. Die ebenen, schachtnahen Sturzflächen waren jedoch bald verfüllt und 1910 wurde eine 1400m lange Hochseilbahn ins östlich angrenzende Moorgebiet gebaut. Der Auskippunkt am Tragseil konnte je nach Bedarf verschoben werden. Zwischen den 40 – 50m hohen Seilbahnstützen bildeten die Kippkegel bald gebirgsähnliche Formen, weshalb diese Gebilde alsbald als die „Penzberger Dolomiten“ bezeichnet wurden. Um 1934 war auch dieser Kippraum aufgefüllt. Eine neue Hochseilbahn wurde vom selben Ausgangspunkt, aber um einen kleinen Winkel nach Süden verschwenkt, gebaut. Hier ergab sich bald das gleiche Bild wie am nördlichen Haldenzug. Obwohl mit Schrapperanlagen die Kegelspitzen ständig abgetragen wurden, war 1954 auch diese Kippmöglichkeit ausgeschöpft und die zweite Seilbahn musste abgebaut werden. Die weiterhin anfallenden Berge wurden nun mit großen Diesel-Muldenkippern zwischen den Seilbahngebirgen abgekippt, so dass dort eine schräg aufwärts führende Hochebene entstanden ist. In den letzten 100 Jahren des Penzberger Kohlenbergbaues wurden etwas 25 Millionen Tonnen Berge auf der Berghalde abgelagert. Nach der Stilllegung des Bergwerkes wurde die Berghalde von 1974 – 75 zu einem Erholungs- und Freizeitzentrum umgestaltet.

Berghaufen mit beiden Haldenzügen

 Berghaufen mit beiden Haldenzügen
(Bild: Bergwerksmuseum Penzberg)

© Bergknappen-Verein Penzberg OB e.V. 2010