Geschichte des Bergbaus in Penzberg
Zeittafel
1760 | Erster Versuch des Kohlenflöz-Abbaues Spensberg |
06.05.1784 | Bergordnung des Kurfürstlichen Herzogtums Baiern |
1790 | "Beschreibung der Gebirge von Baiern" des Bergrates Mathias Flurl |
1795 | Untersuchungsbau im Säubachgraben |
25.02.1796 | Reskript des Herzog Karl Theodor um Verleihung an Bergrat Flurl und Münzrat von Plank |
26.03.1796 | Gründung der Oberländishen Steinkohlengewerkschaft in Penzberg mit 128 Kuxe der Karl-Theodor-Zeche |
1806 | Einstellung des Kohlenbergwerkes wegen Absatzmangel |
1828 | Belehnung des Freiherrn Bernhard von Eichthal mit 30 Grubenmassen. Stollen an der Bichler-Straße, 250m lang (Aufschluß der Flöze III, XII, XVI und XVII des Südflügels) |
1836 | Bau der Glashütte in Nantesbuch (einziger Glasofen in Bayern) |
1850 | Verleihung des privileg. Distriktsfeldes zwischen Isar und der Murnauer Straße an Freiherrn Karl von Eichthal |
1860 | Inbetriebnahme des Karl-Schachtes; tonnlägig, 100m tief |
1865 | Inbetriebnahme des Isabellen-Schachtes; saiger, 200m tief Übertage aufgestellte Dampf- und Balancier-Gestängepumpe am Isabellen-Schacht; 1,5cbm/min. auf 180m Förderhöhe; bis 1901 in Betrieb Erste maschinelle Kohlensieberei und Verladung in Bahnwaggons. Fortsetzung der Eisenbahn von Tutzing nach Penzberg. |
1869 | Übernahme der von Eichthal'schen Gruben in Penzberg (150 Mann, 15.000t Kohle Jahresförderung) durch die Miesbacher Steinkohlen-Gewerkschaft |
20.03.1869 | Neues Berggesetz in Bayern |
13.09.1870 | Umwandlung der Miesbacher Steinkohlen-Gewerkschaft in die Oberbayerische Aktiengesellschaft für Kohlenbergbau |
1874 | 50.000t Kohle Jahresförderung. Abbruch des Karlschachtes |
1875 | Einstellung des Isabellen-Schachtes; Inbetriebnahme des Herzog-Karl-Theodor-Schachtes; tonnlägig in Flöz XVI, 200m tief |
1877 | 100.000t Kohle Jahresförderung Erste unterirdische Dampf-Kolbenpumpe am Herzog-Karl-Theodor-Schacht; 1,0cbm/min. auf 200m Förderhöhe |
1877-1890 | Hauptquerschlag in 200m Teufe durch die Penzberger-, Langsee- und Nonnenwald-Mulde |
1880 und 1891 | Wassereinbrüche auf der 200m-Sohle nördlich des Herzog-Karl-Theodor-Schachtes |
1883 | Erste elektrische Werksbeleuchtung durch Glühbirnen; Gleichstrom 110 Volt |
1885 | Einführung der Druckluft-Werkzeuge |
1887 | 200.000t Kohle Jahreförderung |
1889 | Erster saugender Ventilator, Fabrikat Kley; 1800 cbm/min. mit Dampfmaschinen-Antrieb |
1890 | Direktionsgebäude mit alter Verlesehalle und alter Waschkaue |
1891 | Inbetriebnahme des Henle-Schachtes; saiger, 400m tief |
1893 | Sieberei-Anlage, Fabrikat Klonne, mit Rollenrost, Schwingsieben und Verladebändern |
1894 | Dampflokomotiv-Bahn, 780mm Spur (Bockerlbahn) |
1895 | Wetterschacht in der Nonnenwald-Mulde; saiger, 200m tief |
1869 | nördl. Hauptquerschlag in 200m Tiefe erreicht bei 4300m Länge die Störung des Nordflügels der Nonnenwald-Mulde Inbetriebnahme des Ventilatorschachtes Nonnenwald; Vakuum-Holzimprägnieranlage, System Hasselmann |
1897 | Zweigleisige Seilbahn im Hauptquerschlag in 200m Teufe von der Nonnenwald-Mulde zum Herzog-Karl-Theodor-Schacht; 2200m lang, 0,6m/sek. Seilgeschwindigkeit |
1902 | Übergang vom Pfeilerbruchbau zum Strebbruchbau |
1905 | 257.200t Kohle Jahresförderung |
1906 | Kohlenwäsche mit Setzmaschinen; Fabrikat Königin Marienhütte Leistung 110t Rohkohle je Stunde |
1909 | Elektrischer Ventilator Ponholz, 750 cbm/min. 22kW |
1910 | Pferdeförderung von den Schächten zur Aufbereitung wird ersetzt durch Seilbahnförderung; erste (nördliche) Berghalden-Drahtseilbahn, Fabrikat Heckel |
1911 | Beton-Klärbecken-Anlage mit pneumatische Schlamm-Förderanlage, Fabrikat Borsig |
1913 - 1918 | Abteufen des Nonnenwaldschachtes; saiger, 510m tief |
1914 | Erste unterirdische elektrische Zentrifugalpumpe, 2,0cbm/min. auf 200m Förderhöhe |
1915 | Einführung der Schüttelrutschen im Abbau |
1916 | Wassereinbruch auf der 200m-Sohle in der Langsee-Mulde Schlagwetter-Explosion in der Nähe des Pferdestalles am Henle-Schacht durch Rauchen russischer Kriegsgefangener; 3 Tote ? |
1918 | Bau der Betriebsgebäude am Nonnenwaldschacht Verunglückung durch Erstickung auf der 300m-Sohle; 3 Tote: Probst, Hinterholzer und Schnitzenbaumer |
Dezember 1918 | Aufnahme der Förderung am Nonnenwaldschacht |
1923 | Kohlen-Drahtseilbahn vom Nonnewaldschacht zur Aufbereitung Penzberg; 2085m lang, 205t/Std., Fabrikat Bleichert |
1928 | 330.200t Kohle Jahresförderung (Streik in England) |
1929 | Fern-Druckluftleitung Penzberg-Nonnenwald, 2200m lang |
1933 | Eiserne Förderwagen 770 Ltr. Inhalt |
10.12.1933 | Letzte Förderung am Henle-Schacht (Auflassung) |
1936 | Notstromanschluß an das Kraftwerk Schönmühl der Isar-Amperwerke, 2400m Kabel, 10kV Neue Berge-Drahtseilbahn (Südtrasse), Fabrikat Pohlig 1460m lang, 110t/Std. |
1937 | Ventilatorschacht Promberg in Betrieb; 1200cbm/min., 95kW; Fabrikat WEDAG |
25.10.1937 | Verbruch des Herzog-Karl-Theodor-Schachtes (Auflassung) |
1941 | Vorvertrag Deutsche Reichsbahn-Obb. A.G. für Kohlenbergbau |
09.08.1943 | Grundsteinlegung des Bahnkraftwerkes, 64.000 kW Leistung |
30.10.1944 | Baueinstellung des Bahnkraftwerkes |
1949 | Verfüllung und Aufforstung des Langsee-Geländes |
10.07.1949 | Bei Reparaturarbeiten am Förderkorb löst sich unverhergesehen die Trommelbremse, der Fördekorb mit 4 Mann auf dem Dach wird gegen die Prellträger des Fördergerüstes gedrückt. 4 Tote: Johann Strametz, Josef Fesl, Heinrich Gabler, Johann Kleinert. |
23.04.1951 | Übernahme der Führung des Kesselbetriebes im Bundesbahnkraftwerk Penzberg Luftaufbereitung für Korn 2-10mm als Kesselkohle, Fabrikat Humboldt |
1953 - 1963 | Abteufen des Wetterschachtes Hohenbirken in 2 Phasen 636m tief, 4,0m Durchmesser, in Beton |
1954 | Großabbau Mulde Flöz 26, Untergurt-Förderer in den Streben |
1951 - 1956 | Weiterverteufung des Förderschachtes Nonnenwald von 510 auf 687m Teufe |
Dezember 1955 | Schwerflüssigkeitswäsche, Fabrikat WEDAG, System Penzberg; Leistung 145t/Std. |
1955 - 1956 | Kohlen-Vollspurbahn vom Nonnenwald-Schacht zur Aufbereitung Penzberg, mit Anschluß an Güterbahnhof; 3000m lang Betonstraße Penzberg-Nonnenwald, 2000m lang neue Waschkaue Nonnenwald, 1400 Kleideraufzüge |
19.10.1956 bis 05.11.1956 | Großumbau: Neue Fördersohle in die V. Sohle 650m Teufe; Fließförderung durch Gummigurt-Förderbänder von den Streben zu einer einzigen Zentral-Ladestelle. Hauptstrecken-Förderung mit 3300 Liter Großraum-Förderwagen und Diesel-Lokomotiven von der Zentral-Ladestelle zum Füllort am Hauptschacht, Rückstoß mit autom. Hebetisch auf der Leerseite, kurzer Wagenumlauf auf der Hängebank mit Rückstößen auf der Voll und Leerseite. Sieberei am Nonnenwald-Schacht mit Grob-Lesebändern und Stückbrecher. Neue Fördermaschine mit Treibscheibe, Fabrikat Gutehoffnungshütte. |
1954 | Transport und Versturz der Waschberge auf die Bergehalde Penzberg durch Auto-Muldenkipper, 20-30t; Abbruch der Berge-Drahtseilbahn |
1957 | Verlegung des Grubenholzplatzes nach Nonnewald, 8 Rollganter, System Penzberg, für 500rm Langholz Neues Sägewerk für Gruben- und Schnittholz Rationalisierung der betrieblichen Etappe abgeschlossen 455.000t Kohle Jahresförderung |
1963 | Vollmechanisierung des Kohlenabbaues erreicht, 4 Streben mit Kohlenhobel, Panzerförderer, Stahlausbau, Strecken-Ladepanzer und Stückbrecher. Versuchs-Streb mit hydraulischem, wanderndem Strebausbau; System Gullick |
1964 | 490.000t Kohle Jahresförderung Projekt Verbund-Kraftwerk 140.000kW, davon 100.000kW Drehstrom, 40.000kW Bahnstrom |
02.05.1965 | Baubeginn des Verbund-Kraftwerkes |
13.07.1965 | Baueinstellung des Verbund-Kraftwerkes |
11.11.1965 | Beschluß des Aufsichtsrates die Gesellschaft aufzulösen |
30.09.1966 | Das Kohlenbergwerk Penzberg wird stillgelegt Bestand der Kohlenlager: 317.000 Tonnen |